Menschen, Rennautos, Emotionen

Über 1.000 Zuschauerinnen und Zuschauer liessen sich vom höchst wechselhaften Wetter nicht abhalten und folgtem dem Ruf des MSC Gründautal, um sich die beeindruckenden Wettrennen der DRX PilotInnen hautnahe zu erleben. Das Team um den Vereinsvorsitzenden Horst Laubach leistete ganze Arbeit auf und abseits der Rennstrecke mit Entertainment für die ganze Familie, wovon auch DMSB Präsident Wolfgang Wagner-Sachs sichtlich beeindruckt war.

DRX1
Aufgrund technischer Defekte etwas dezimiert im Vergleich zum Vortag lieferten die Fahrer der Allrad-Turbo-Autos der DRX1 eine eindrucksvolle Vorstellung von Fahrkunst und Geschwindigkeit. Werner Gurschler (Ford Fiesta) fuhr erneut in seiner eigenen Liga und war nur am Start gefährdet vor Attacken der Gegner. Im Finale zog er erneut davon. Hinter ihm lag zunächst Maik Böhling (Audi TT) auf Platz zwei, der sich aber zum Ende des Rennens mit einem Getriebeproblem nicht gegen Bernd Wilhelm (Ford Focus) wehren konnte, der vor Böhling Zweiter wurde. Dietmar Brandt musste mit Problemen an seinem Skoda Fabia vorzeitig die Segel streichen.

DRX2
Auch am Sonntag war der Niederländer Bart Bel (BMW) von seinen Konkurrenten kaum zu bedrängen. Bastian Sichelschmidt (BMW) fuhr nur das Zeittraining, drittbeste Zeit hinter Bel und Maikel Alewijnse (BMW), konnte danach mit technischen Problemen nicht mehr ins Geschehen eingreifen. Bel selbst hatte den ganzen Tag mit der elektrischen Servolenkung zu kämpfen, die immer wieder ausfiel. Alewijnse und Colin Neurath (BMW) tauchten zumindest zeitweise groß in Bels Rückspiegel auf. Alewijnse wurde nach einem Dreher mit Mauerkontakt im Finale Fünfter. Neurath kam durch die Jokerstrategie nochmal ganz nach an Bel heran konnte aber nicht vorbeigehen und wurde sehr guter Zweiter, nachdem das Auto nach dem Kontakt mit Weigand am Samstagmittag noch bis in der Nacht repariert wurde. Florian Viehmann nutzte seine Chance und belohnte sich mit seinem VW Polo mit dem dritten Platz. Viehmann war sichtlich überwältigt vom Erfolg und freute sich im Parc Ferme mit Bel und Neurath.

DRX4
Nach seinem zweiten Platz am Samstag war Sven Seeliger (Ford Fiesta) in den Sonntags-Vorläufen wie am Vortag nicht zu schlagen und sicherte sich Platz 1 in der Vorlaufswertung, vor seinem Teamkollegen Benett Zobel (Ford Fiesta) und Johan Kwinten (BMW), der nach einem durchwachsenen Samstag deutlich besser aufgelegt war. Es folgten Louis De Haas (Opel Corsa) und Swen Grupe (VW Golf), der sich das Finale für den zweiten Renntag vorgenommen hatte und mit den Plätzen vier (Heat 1) und fünf (Heat 2) in sicher erreichte. Jeanine Knof (Peugeot 205 RWD) schnappte sich den achten Platz für das Finale, nachdem sie trotz langjähriger Erfahrung in Gründau erstmals mit dem Hinterradumbau Peugeot und dazu im Regen fuhr. 
Am Start zum Finale konnte Kwinten in Führung gehen, doch bereits auf der Anfahrt zur “Hubschrauberumrundung” ging Seeliger am Niederländer vorbei auf Position eins und gab diese bis ins Ziel nicht mehr ab. Da auch Zobel an Kwinten vorbeigehen konnte, sah es zunächst nach einem Doppelsieg für Seeliger Racing aus. Zobel, wie auch Seeliger und Grupe, erhielten eine 5-Sekunden-Strafe für das Verschieben von Schikanenelementen in der Joker-Lap, so dass Zobel und Kwinten im Resultat wieder die Reihenfolge tauschten.

DRXN1
Im Zeittraining konnte Philipp Peine (Seat Cupra) bis auf 0.064 Sekunden an Daniel Habicht (BMW) heranfahren und hatte die Hoffnung, auch in den Heats näher dran sein zu können. In der engen Klasse der Serientourenwagen bis 201Ps zeigte sich aber schnell, dass jedes kleine Problem zu Positionsverlusten führt. Habicht war auch am Sonntag im Trockenen, Nassen oder Mischverhältnissen nicht zu schlagen: Bestzeit in allen drei Vorläufen. Zweiter der Vorlaufswertung wurde Dirk Bublies (Honda Civic) vor Peine, Jannis Würz (BMW), Manuel Peral (BMW) und Dominic Drange (Peugeot 206).
Im Finale konnten sich die ersten drei in der gleichen Reihenfolge vom Feld absetzen, wobei Habicht schnell eine Lücke zu Bublies und Peine auffahren konnte. Peine konnte sich über die Jokerlap auf Position zwei schieben, mit Bublies an seinem Heck. Im Duett flogen der Seat und der Honda um den Kurs, Peine hielt dem Druck stand und wurde an seinem Comeback-Wochende Zweiter hinter Habicht und vor Bublies.

DRXN2
Als letztes Finale in Gründau wurde die DRXN2 mit seriennahen Autos bis 143Ps gestartet, nachdem es beim ersten Start einem Startunfall mit anschließender Reparaturzeit gab. Mika Henning (VW Polo) sicherte sich mit zwei Siegen Platz eins in der Vorlaufwertung, vor Florian Bobeth-Steinmacher (VW Polo) der im dritten Vorlauf Schnellster war, Mats Jonas (Citroen C2) und Timm Sachse (VW Polo). Die Siege in den Semifinals gingen an die Teamkollegen Sachse und Henning. Beim Restart konnte Jule Siebert (VW Polo) nicht mehr antreten, im Semifinale hatte sie Nervenstärke bewiesen und sich Platz acht für das Finale erkämpft. Beim zweiten Start ging alles gut: Henning schob sich in Führung vor Jonas, Benjamin Struß (VW Polo), dem Vortagesdritten Genz (Citroen Saxo) und Bobeth-Steinmacher, Alexander Rehberg (Audi A3) und am Ende der Schlange: Timm Sachse der den Start wie im ersten Versuch verpatzte, anschließend aber eine starke Aufholjagd zeigte. An der Spitze setzte sich Henning ab und überließ das Gerangel den in Zweiergrüppchen folgenden Fahren. Jonas hatte Struß Formatfüllend im Rückspiegel, Genz hatte Bobeth-Steinmacher dicht hinter sich. Von hinten rollte Sachse das Feld auf und überholte in der letzten Runde noch seinen Teamkollegen Stuß für den dritten Platz hinter Sieger Henning und Vortagessieger Jonas.

ADAC XC Cup Senior
An diesem Wochenende führte der Sieg nur über Max Reiter. Nach der beeindruckenden Regenvorstellung am Samstag siegte Reiter auch im Trockenen am Sonntag. Jens Barkhoff konnte sich auch am Sonntag den zweiten Platz vor Bryan Neumeyer sichern. Erneut versuchte Neumeyer alles für den zweiten Platz, Routinier Barkhoff ließ sich aber nicht irritieren und konnte auch nach seiner Jokerlap vor Neumeyer den Platz hinter Reiter verteidigen.

ADAC XC Cup  Junior
Wie schon am Vortag zeigte Jordan Genten eindrucksvoll seine Reife. In den Vorläufen starteten am Sonntag die Junioren gemeinsam mit den Senioren, und Genten mischten mit dem gedrosselten Crosscar munter mit den Senioren-Autos mit. Ben Henschel und Thijmen Houben kamen am Sonntag ebenfalls sehr gut mit ihren Autos zurecht, so dass Genten im Finale keinen großen Vorsprung herausfahren konnte und auf der Hut sein musste. Houben und Henschel lieferten sich ein hartes Duell mit dem besseren Ende für Houben. Hinter Henschel auf Platz vier im Ziel lag Debütant Maximilian Schulz der sich von Runde zu Runde steigern konnte.

Der nächste Lauf der DRX findet am 8./9. Juni im niederländischen Valkenswaard statt, dort ohne den ADAC XC Cup, aber parallel zur niederländischen Meisterschaft. Über die beiden Renntagen wird in Valkenswaard der fünfte Lauf der DRX veranstaltet, die Nennung ist bereits möglich. 

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