Titel Entscheidungen in Buxtehude

Am kommenden Wochenende entscheidet sich auf dem Estering in Buxtehude die Saison der Deutschen Rallycross Meisterschaft 2024. Überraschungen sind möglich.

Über 80 Teilnehmer und Teilnehmerinnen haben für das Double-Header Finale der Deutschen Rallycross Meisterschaft auf dem Estering für die am Samstag (Lauf 7) und Sonntag (Lauf 8) genannt. Die Spannung und Vorfreude ist den Fahrern anzumerken. In allen Klassen ist noch offen, wer zu Titelehren gelangt.

Sicher ist: Auf dem Estering werden zwei Tage lang packende Rallycross-Action geboten. Zu den Stammfahrern der DRX stoßen einige internationale Gaststarter dazu. Und sicher ist ebenfalls bereits, das Sven Seeliger (Ford Fiesta, DRX4) nicht in den Kampf um die Deutsche Rallycross Meisterschaft (Level 1) eingreifen wird, aus gesundheitlichen Gründen musste der Rethemer seinen Start absagen.

DRX1

Im Kampf um die Meisterschaft im Level 1 muss der Südtiroler Werner Gurschler (382 Punkte) also die beiden Deutschen Kontrahenten Maik Böhling (Audi TT, 332 Punkte) und Dietmar Brandt (VW Golf und Skoda Fabia, 300 Punkte) in Schach halten, wenn an seinem Ford Fiesta nichts unvorhergesehenes passiert sollte Gurschler den Titel einfahren. Im Kampf um den Sieg in der DRX1 auf dem Estering erhält Gurschler starke Konkurrenz: Der Däne Magnus Dall (Renault Clio) fuhr schon zahlreiche Rennen in Buxtehude, der Este Mart Tikkerbär startet im ehemaligen Albatec-Rallycross-WM Peugeot 208), Arnis Odiņš (Lettland) bringt einen Hyundai i20 nach Buxtehude und die Lokalmatadoren Jörg Jockel (Audi S3) und Jan Becker (Subaru Impreza) kennen den Estering bis ins kleinste Detail. Aus dem DRX Fahrerlager sind die Brüder Traudt im Audi A4 zurück und wie bereits in Valkenswaard Ende August fährt Sven Heck im VW Golf auch sein Heimrennen zum Saisonabschluss.

DRX2

Der Niederländer Bart Bel (BMW, 367 Punkte) möchte beim Finale den Titel im Level 2 (DMSB Rallycross Meisterschaft) fix machen und konzentriert sich auf die Rennen der DRX und lässt die Rennen der niederländischen Meisterschaft, die parallel auf dem Estering ausgetragen werden, aus, um auf dem Weg zum deutschen Titel kein unnötiges Risiko einzugehen. Erster Verfolger um den Titel ist Bels Landsmann Maikel Alewijnse (BMW, 322 Punkte), dahinter folgte DRX4-Pilot Benett Zobel (Ford Fiesta, 282 Punkte). Der Tagessieg am Samstag und Sonntag wird eine enge Geschichte werden. Neben den beiden Niederländern ist auch der Belgier Yorick Maeyninckx im Volvo 240 am Start und Colin Neurath zeigte im Volvo 242 mit Platz drei in Valkenswaard schon das Potential dieser Kombination auf. Frank Lehmann startet unterdessen im BMW Compact, den sonst Neurath pilotiert. Ex-DMSB Meister Bastian Sichelschmidt, der mit Problemen am BMW bisher etwas unter Wert geschlagen wurde möchte beim Finale noch einmal sein Können zeigen, genauso wie Florian Viehmann (VW Polo), der in Schlüchtern schon auf dem Podest war. Die Belgierin Ariane Vanlommel (Volvo 240) konnte bei den beiden Valkenswaard-Rennen ebenfalls schon Podestplätze erzielen. Insgesamt starten 12 Autos in der DRX2.

DRX3

Ein Feld aus sieben DRX3-Autos findet sich zum Finale in Buxtehude ein. Favorisiert ist sicher der junge Nicolas Geleyns, der mit seinem Volland-Audi A1 nach Buxtehude anreist, mit dem er bereits in der diesjährigen Saison der Rallycross Europameisterschaft angetreten ist. Herausgefordert wird er unter anderem von Lokalmatador Lukas Ney (Skoda Fabia) und Alexander Teltsch (Citroen C2). Wie bereits in Schlüchtern sind die beiden Norweger Markus Røsrud und Henrik Hakonsen mit ihren schnellen Honda Civic mit dabei. Der Niederländer Chris van Hulst bringt einen Peugeot 206 nach Norddeutschland.

DRX4

In der Klasse der modifizierten Tourenwagen bis 2000ccm geht es um den Klassensieg! Nach bislang sechs gefahrenen Rennen führt Benett Zobel in der Klasse mit 282 Punkten, lediglich 10 Punkte weniger hat der Niederländer Johan Kwinten (BMW, 272 Punkte) auf seinem Konto. Im Level 2 (DMSB Rallycross Meisterschaft) geht es für die die beiden im direkten Duell noch um den dritten Platz (hinter Bel und Alewijnse), Colin Neurath (DRX2) kommt auf 246 Punkte im Level 2. 

11 Autos jeweils für Samstag und Sonntag in den Starterlisten der DRX4 werden für allerlei Action sorgen. Da Sven Seeliger nicht am Start ist, werden einige Fahrer die Gunst der Stunde nutzen wollen. Swen Grupe (VW Golf) und Ralph Wilhelm (Renault Clio) sind auf ihrer Heimstrecke ohnehin immer mit der Portion Extra-Motivation unterwegs, mit Axel Seecamp (BMW) ist immer auf den vorderen Plätzen zu rechnen und auch Timo Mettig kommt mit seinem Renault Clio immer besser in Fahrt. Der Opel Manta von Dustin Völzer (Samstag) und seinem Vater Gerhard hat seinen Speed schon zur Genüge unter Beweis gestellt und zurück in der DRX4 ist Sven Zimmer mit seinem bärenstarken Opel Corsa. Fabienne Verbugt (Niederlande, Ford Fiesta) wird, trotz der starken Konkurrenz, ebenfalls versuchen sich für das Finale der besten acht zu qualifizieren.

DRXN1

Wenn die seriennahen Tourenwagen (maximal 201 PS) an den Start gehen, sollten die Fans auf den Zuschauerrängen gut aufpassen. 18 Fahrer haben insgesamt für das Wochenende genannt, Samstag und Sonntag gehen bis zu 15 Fahrer an den Start der Vorläufe um sich für die Semifinals und Finalrennen in eine gute Ausgangsposition zu bringen. An der Spitze wird es vor Spannung knistern. Der Gesamtführende Daniel Habicht (352 Punkte) ist nach seinem Überschlag in Valkenswaard wieder fit und startet mit seinem Vorjahres-BMW 318ti, der aber nicht mehr über den starken Motor verfügt und dementsprechend auf den langen Geraden nach der Sparkassen-Kurve und die Höhengerade hinauf sehr zu kämpfen haben wird den Speed von Dirk Bublies (Honda Civic, 326 Punkte) und Dominic Drange (Peugeot 206, 300 Punkte) mitzugehen. Dazu gesellen sich Philipp Peine (Seat Ibiza, 226 Punkte) und Philipp Knof (Peugeot 205 am Samstag), die im Kampf um den Titel nicht mehr eingreifen können, aber um die Siege in den Läufen 7 und 8 der Saison 2024 sehr wohl. Knof gewann seinen Gaststart in Schlüchtern zum Saisonauftakt und Peine schnappte sich den Sieg im zweiten Rennen in Valkenswaard. Bublies wird alles geben, um einerseits seinen zweiten Platz in der DRXN1 zu verteidigen und im Fall der Fälle zuzuschlagen, wenn sich im Titlelkampf gegen Habicht eine Möglichkeit ergibt. Dafür hatte er vor dem zweiten Rennen in Valkenswaard an seinem Antriebskonzept mit neuen Differentialen und geänderter Sperrwirkung gearbeitet. Drange ist ebenfalls hochmotiviert seinen Podiumsplatz in der Klasse vor Peine zu halten und gegebenenfalls gegen Bublies nach vorne auf dem Posten zu sein. Dranges Motor wurde nach der Überhitzung in den Niederlanden auf Herz und Nieren überprüft. Hinter diesen fünf Piloten gibt es eine weitere Fahrer wie: Manuel Peral, Daniel Genz, Patrick Siebert, Ulrich Riese, Tobias Ahlfeld und Janis Würz denen Top-Ergebnisse zuzutrauen sind. Beachtenswert wird es sein, wie sich der DRX-Streckensprecher Marco Sandleben (Knof Motorsport Peugeot 205) am Sonntag bei seinem Renndebüt schlägt. 

DRXN2

Der Titel in der kleinen seriennahen Klasse (bis 143 PS) geht über Mika Henning (VW Polo, 351 Punkte). Der Fahrer des Schlüchterner BWC-Teams hat in der Ergebnisliste des Jahres 2024 bisher vier Siege und zwei achte Plätze (nach Ausfällen im Finale stehen) und geht leicht favorisiert in die Rennen um die Siege am Estering. Hinter ihm in der DRXN2-Wertung liegen auf Platz zwei sein Teamkollege Timm Sachse (VW Polo, 335 Punkte) und mit etwas Abstand Mats Jonas (Citroen C2, 289 Punkte) die in dieser Saison jeweils ein Rennen für sich entscheiden konnten. In Schlagdistanz zu Jonas liegt Nina Riese (VW Polo) auf Platz vier der Gesamtwertung mit 269 Punkten und berechtigten Hoffnungen auf den Podiumsplatz in der Klasse. Im Kampf um die Podestplätze wird sich auch Florian Bobeth-Steinmacher (VW Polo) zu Wort melden, der in dieser Saison schon zwei Zweite und zwei Dritte Plätze einfahren konnte. Ein besonderes Lob wird Yannik Martynko zuteil, der es geschafft hat und seinen VW Lupo, der bei einer Startkollision in Valkenswaard arg in Mitleidenschaft gezogen wurde, wieder an den Start bringt. 14 Fahrerinnen und Fahrer haben für die beiden Rennen genannt, Marcel Euteneuer (VW Polo) geht nur am Sonntag an die Startlinie, am Samstag fährt Benjamin Struß mit dem Auto beim neunten Lauf. Erstmals dabei sein wird Finja Herröder im Renault Twingo, die mit ihren 13 Jahren als jüngste Fahrerin der DRX Joelina Drange Drange ablöst, die bei ihrem ersten Rennen “schon” 14 Jahre alt war. Der jüngste Fahrer in der DRX-Geschichte ist weiterhin Timm Sachse, der bei seinem Debüt noch einige Tage weniger in seinem 13 Lebensjahr hinter sich hatte als Herröder. 

DMSJ

Timm Sachses Ziel für die Saison 2024 ist der DMSJ-Titel, den im Vorjahr noch Henning gewann. Sachse führt in der DMSJ-Wertung mit 369 Punkten knapp vor Mats Jonas mit 337 Punkten. Auf Platz drei liegt mit 282 Punkten Jule Siebert vor Joelina Drange mit 254 Punkten.


ADAC XC Cup Senior

Im Titelkampf in der Seniorenklasse wird Max Reiter (152 Punkte) versuchen seinen Vorsprung in der Gesamtwertung gegen Bryan Neumeyer (128,5 Punkte) abzusichern und sich den Titel zu holen, um den dritten Podiumsplatz im ADAC XC Cup streiten Jens Barkhoff (102,5 Punkte) und Sem Peters (97,5 Punkte). Im Rennen um die Siege der Läufe 7 und 8 wird es spannend zu sehen sein, wie sich die Stammfahrer gegen die Gastfahrer schlagen. Allen voran muss Jãnis Baumanis (Lettland) genannt werden, der erfolgreich in Lettland und Litauen an den Start geht. Dabei handelt es sich nicht um den 2015er Rallycross-Europameister Jãnis Baumanis gleichen Namens. Dazu kommen drei schnelle Esten mit Armin Raag, Alar Allik  und Teet Vare und der niederländische Topfahrer Jari van Hoof. 

ADAC XC Cup Junior

Lediglich drei Junioren sind in Buxtehude dabei. Jordan Genten (Belgien, 125 Punkte) brachte sich mit seinem Sieg in Valkenswaard in die Führungsposition und geht mit einem Vorsprung von 9,5 Punkten gegen Ben Henschel (115,5 Punkte) an den Start. Thijmen Houben liegt mit 95 Punkten auf Platz vier der Gesamtwertung und wird voraussichtlich Henri Haaf (107 Punkte), der nicht am Estering startet, von Platz drei verdrängen.

Mehr Informationen zum Finale auf dem Estering

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